Die Vorzugsvariante im Überblick
Der Streckenverlauf der Neubaustrecke ist gefunden
Das Bahnprojekt Fulda–Gerstungen hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: die Vorzugsvariante ist gefunden. Damit steht fest, wo die neue zweigleisige Bahnstrecke zwischen Fulda und Gerstungen verlaufen könnte. Von der Ausfädelung bei Langenschwarz führt die Vorzugsvariante nach Bad Hersfeld, um dann östlich der Gemeinde Ronshausen auf die bestehende Strecke Richtung Erfurt einzufädeln.
Die Vorzugsvariante hat geringe Auswirkungen auf Mensch und Umwelt und erfüllt die wirtschaftlichen und verkehrlichen Anforderungen aus dem Bundesverkehrswegeplan. Der schnelle Fernverkehr wird von den langsameren Nah- und Güterverkehren getrennt. Mehr Kapazitäten für die verschiedenen Verkehre sorgen für verlässliche und attraktive Verbindungen. Reisende auf der Verbindung zwischen Frankfurt und Berlin sind damit zukünftig zwischen Fulda und Erfurt mindestens zehn Minuten schneller unterwegs. Eine wichtige Voraussetzung, um den Deutschlandtakt umzusetzen.
Die DB hat die Vorzugsvariante Mitte März 2022 im Beteiligungsforum vorgestellt und wird Mitte 2022 die Unterlage für den Variantenvergleich abgeben.
- 28 Kilometer Tunnel
- 2 Kilometer Brücken
- 11 Kilometer freie Strecke
- 41 Kilometer Gesamtstrecke
Weitere Informationen zur Vorzugsvariante finden Sie im Infoblatt Bahnprojekt Fulda–Gerstungen (März 2022) (PDF, nicht barrierefrei).
Im Video: Die Vorzugsvariante Langenschwarz–Bad Hersfeld–Hönebach
Alle Vorteile auf einen Blick
- Geringe Umweltauswirkungen durch hohen Tunnelanteil von 28 Kilometern
- Geringe Lärmauswirkungen durch siedlungsferne Streckenführung in Verbindung mit zusätzlichem Lärmschutz im Bereich der Bündelung mit der Bestandsstrecke
- Wirtschaftlichste Variante
- Aufwertung des Bahnhofs Bad Hersfeld durch direkte Einbindung der Neubaustrecke (größtes Reisendenpotenzial)
- Stärkung der Landkreise Hersfeld-Rotenburg und Fulda durch kürzere Fahrzeiten in die Metropolen Frankfurt und Berlin
Verlauf
Die zweigleisige Neubaustrecke verlässt die ICE-Strecke Würzburg–Hannover bei Langenschwarz. Dann geht es in einem langen Tunnel nach Bad Hersfeld. Die Kurstadt bleibt zentraler Fernverkehrshalt. Nördlich von Bad Hersfeld verläuft die Strecke in einem weiteren langen Tunnel nach Ronshausen. Östlich der Gemeinde wird dann die bestehende Strecke Richtung Gerstungen erreicht.
Interaktive Karte
Der Weg zur Vorzugsvariante
2018 startete die DB mit dem Trassenfindungsprozess im Bahnprojekt Fulda–Gerstungen, um Schritt für Schritt eine Vorzugsvariante für die Raumordnung zu erarbeiten. Im Jahr 2020 wurden im Frühjahr die Grobkorridore und im Herbst die Trassenkorridore vorgestellt. Als Ergebnis des Segmentvergleichs stellte die DB im Oktober 2021 dann vier durchgehende Trassenkorridore, die Varianten pink, türkis, orange und violett, vor. Im abschließenden Variantenvergleich wurden die vier Varianten in den Zielsystemen Umwelt, Raumordnung und Wirtschaft/Verkehr untersucht.
Vom Suchraum zur Antragsvariante für die Raumordnung


Als erstes konnten zunächst die Varianten orange (Neuenstein–Mecklar–Ronshausen) und violett (Kirchheim–Mecklar–Ronshausen) ausgeschlossen werden. Sie verfehlen die Vorgabe aus dem Deutschlandtakt, der eine Fahrtzeit von 62 Minuten von Fulda nach Erfurt ohne Halt und von 43 Minuten von Fulda nach Eisenach mit einem Halt vorsieht. Weiter sprachen auch die erheblichen Eingriffe in Geis- und Fuldatal gegen die Varianten. Hervorzuheben sind hier insbesondere der Fernverkehrshalt bei Mecklar sowie die Schienengüterverkehrsspangen.
Die verbliebenen Varianten pink (Langenschwarz–Bad Hersfeld–Ronshausen) und türkis (Langenschwarz–Unterhaun–Ronshausen) wurden intensiv gegeneinander abgewogen. Die Unterschiede in der Umwelt und der Raumordnung sind aufgrund des hohen Tunnelanteils insgesamt gering. Ausschlaggebend für den Variantenentscheid ist damit, wie die Varianten wirtschaftlich und verkehrlich abschneiden.
Variante pink schneidet hier im Vergleich aller vier Varianten am besten ab. So ist das Reisendenpotenzial bei einem Halt im Bahnhof Bad Hersfeld am höchsten. Dieser ist gut angebunden und wird durch die direkte Anbindung an die Neubaustrecke weiter aufgewertet. Auch wirtschaftlich ist Variante pink die günstigste. Variante pink wird damit Vorzugsvariante im Bahnprojekt Fulda–Gerstungen.